STEP

4 Buchstaben, 1 geniales Stundenkonzept. STEP bietet ein Gerüst, welches einem Klettergerüst ähnelt: es steht da und ermöglicht jede Menge Kunststücke, Mutproben und Übungen. Es ist ein Gebilde das Halt vermittelt und gleichzeitig alles offen lässt. Und es bietet, was der Name impliziert: Schritte. Schritte in der eigenen Entwicklung.

STEP ist die Abkürzung für  „Stundenentwicklung im Prozess“, kommt aus der Psychomotorik und besteht immer aus verschiedenen Elementen.

Ankommen und Begrüßen

Jede Einheit beginnt in dem Moment, in dem das Kind mit seinen Eltern zum Stall kommt und wir uns begrüßen. Die aktuelle Stimmung wird eingefangen und es ist Zeit so richtig „Anzukommen“.

Bevor wir direkt Kontakt mit einem Pferd haben, kommt erstmal die 3-Minuten-Wahrnehmungsübung. Drei Minuten, in denen der Hauptfokus auf den Pferden liegt, zur freien Beobachtung oder mit konkreten Fragestellungen.

Intensive Phase

In der intensiven Phase stelle ich das Thema vor und wir können gleich loslegen. Jedes Thema hat im Hintergrund  einen Schwerpunkt:

  • ein Problem, das gelöst werden möchte,
  • ein Experiment, das erprobt  werden will,
  • Wissen, das erlernt und verinnerlicht wird,
  • eine Aufgabe, die zu bewältigen ist,
  • ein Handlungsablauf, der geübt und gefestigt wird,
  • eine Präsentation, die geplant und vorbereitet wird.

Es ist immer wieder spannend zu beobachten, was in dieser Phase mit Kindern (und Pferden) passiert, wie sie sich in eine Aufgabe stürzen, vor Eifer noch mehr, noch höher, noch weiter wollen oder auch zu Beginn eher abwartend sind, und dann von sich aus an die Sache heranwagen.

Den Satz „Nicht jede Aktivität ist Eigenaktivität“ finde ich sehr hilfreich, wenn es darum ginge, ein Kind zu etwas zu motivieren. Ich habe gelernt, dass es öfter einfach Zeit braucht in der scheinbar nichts geschieht, bevor der eigene Motor des Kindes anspringt – und das muss ich als Zuschauer aushalten können.

Die intensive Phase beinhaltet immer ein Ziel, welches erreicht werden soll. Es soll etwas Neues entstehen, sei es ein Tätigkeitsablauf der am Ende gekonnt wird, eine Darbietung, ein Wissensstand oder etwas reell Gebautes. Die Kinder sind immer stolz, wenn auch oft kritisch mit ihren Ergebnissen und die Wertschätzung, die ihnen dafür entgegengebracht wird, lässt sie oft sichtbar um einige Zentimeter wachsen.

Entspannung

Die Phase der  Entspannung schließt an. Es ist ein deutlicher Break zum Vorangegangenen und setzt damit ein deutliches Zeichen, dass die Zeit der Aktivität vorbei ist. Wir spüren im Körper nach, lassen die Gedanken wandern oder uns mit einer Massage verwöhnen.

Reflexion

„Was hast du erlebt?“ Diese wertfreie Frage stelle ich immer am Ende jeder Einheit und jedes Kind kann für sich selbst entscheiden, wovon  es erzählen möchte.

Interessant ist, dass Kinder oft ganz andere Sachen wichtig und erwähnenswert finden, als wir Erwachsenen das erwarten würden. In der Reflexion können auch aufgetretene Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten gemeinsam besprochen werden.

Da die Kinder schon wissen, dass am Ende jeder Stunde die Reflexionsrunde kommt, lernen sie mit der Zeit während der Einheit aufmerksam Geschehnisse zu speichern, sodass die Erzählungen im Laufe der Zeit immer präziser werden.

Nachklang

Am Ende werden die Kinder abgeholt und wir erzählen gemeinsam, um was es in der Stunde gegangen ist, damit die Eltern einen Einblick bekommen und genau informiert sind.

Motopädagogik mit Pferden für Kinder

Pferdestunden